Hallo :)
Ich heiße Johanna und werde in diesem Blog über meine Erfahrungen und Erlebnisse während meines Auslandsjahres in Israel berichten. Mir war schon länger klar, dass ich nach der Schule gerne ein freiwilliges soziales Jahr im Ausland machen möchte. Nun mache ich, mit der Ekir (Evangelischen Kirche im Rheinland) als Entsendeorganisation, einen freiwilligen Friedensdienst in Rishon leZion, Israel. Ich werde dort für ein Jahr in einem Wohnheim für Menschen mit autistischer Behinderung leben und arbeiten.
Also falls es euch interessiert, was ich hier erlebe: Viel Spaß beim Lesen! ;)

Dienstag, 30. Juni 2015

Mal wieder was Neues...



Ich fange gleich mit der größten Reise an, die ich im Februar mit meinen Mitbewohnerinnen Anna und Hannah gemacht habe. Über meinen Geburtstag waren wir an der südlichsten Spitze Israels in Eilat am Roten Meer und sind von da aus auch noch nach Jordanien gefahren. In Jordanien waren wir in Aqaba und haben im Wadi Rum in einem Beduinen-Camp mitten in der Wüste übernachtet. Die Geschichten und das Essen am Lagerfeuer und diese absolute Stille in der Nacht waren wunderschön. Jordanien insgesamt war wieder eine völlig andere, arabische Welt, die ich sehr interessant fand und ich möchte gerne nochmal dorthin, allein schon um noch nach Petra zu fahren.
  


Viel Besuch von meiner Familie und Freunden habe ich hier auch gehabt. Ich musste zwar währenddessen oft arbeiten, aber ich habe das Wiedersehen sehr genossen und mit meinen Eltern, die für die Zeit ein Mietauto hatten, konnte ich einige Tagesausflüge an Orte machen, an denen ich noch nicht war, wie zum Beispiel an den See Genezareth oder nach Caesarea.

Auch im Westjordanland war ich jetzt schon einige Male. Der Wochenendausflug nach Ramallah und Nablus war sehr interessant, da die beiden Städte sehr unterschiedlich sind. Ramallah, als moderne und offene Stadt und Nablus, eher konservativ, mit einer sehr schönen Altstadt. Überall trifft man immer nette Menschen, die interessiert sind, wo wir herkommen, einen Kaffee mit uns trinken oder uns ein wenig die Stadt zeigen.   

In unserer Freizeit, meistens am Wochenende, machen wir inzwischen auch viel mit Mitarbeitern von uns. Ein Ausflug mit Camping in Mitzpe Ramon, ein Tag im Freizeitpark, Wandern gehen oder auch einfach nur am Strand entspannen. So kann man sich gut von der Arbeit erholen.

In den letzten Monaten waren natürlich auch wieder viele Feiertage, wie Purim; das Verkleiden hat mir ein wenig den Karneval ersetzt. Besonders erwähnen möchte ich aber Pessach. Wir waren zweimal bei Familien eingeladen. Es war echt schön, die Feiertage so noch viel näher erleben zu können. Es gab ganz viel leckeres Essen und die Familien haben uns super lieb in ihre Familien integriert. 

Auch in einer Synagoge war ich vor kurzer Zeit endlich mal am Freitagabend, hinterher noch Shabbat Essen bei einer Familie. Der Besuch in der Synagoge war sehr ungewohnt für mich und ich hab mich etwas abgegrenzt gefühlt, als Frau oben, für die Männer verdeckt, zu sitzen.

Meine Arbeit macht mir immer noch viel Spaß, obwohl es auch mal sehr stressig sein kann, freue ich mich immer die Friends zu sehen. Ich weiß jetzt schon, dass der Abschied von den Friends nicht einfach wird. Dadurch, dass wir im Projekt wohnen und morgens nur kurz runter gehen müssen, um alle zu wecken, hab ich immer ein bisschen das Gefühl, dass das hier wie eine Familie ist. Bis auf die Medizinvergabe, kann ich eigentlich alles machen, was meine Mitarbeiter auch machen. Mittwochs gehe ich oft mit einem Friend in der Nähe einen Kaffee trinken. Wir genießen beide die kleine Abwechslung und ich freue mich, dass mir so viel Vertrauen entgegen gebracht wird. Die Sprachbarriere ist nur noch selten ein Problem.

Ich verstehe viel von hebräischen Gesprächen, kann beim Arbeiten das wichtigste sprechen und einzelne Wörter auch lesen. Natürlich wäre es schön, wenn ich die Sprache jetzt nach fast einem Jahr könnte, aber dafür hatten wir nicht genug Unterricht und meine Motivation sich selber hinzusetzen hätte größer sein müssen. Ich war froh, als ich endlich alle Buchstaben konnte. Ich mag die Sprache aber echt gerne und so einige Wörter übernehmen wir oft ins Deutsche, weil sie die Dinge viel besser ausdrücken.

Dass die Arbeit mit den Friends mir so gefällt, hat mich auch darin bestärkt, bei meiner Studienwahl in diese Richtung zu gehen, sodass ich mich auf mehrere Studiengänge im sozialen Bereich beworben habe.

Es ist viel Zeit vergangen und mein Jahr in Israel neigt sich tatsächlich dem Ende zu. Auf der einen Seite ist das Jahr so schnell vorbei gegangen, doch wenn ich überlege, was ich alles erlebt habe, wird mir deutlich, dass das Jahr gar nicht so kurz gewesen sein kann.

Die mir noch verbleibende Zeit werde ich auf jeden Fall noch sehr genießen. Ich bin aber auch gespannt darauf, alle in Deutschland wieder zu sehen.
Bis bald,
Johanna :)

Mittwoch, 15. April 2015

2. Rundbrief

Hallo zusammen :)
Ja ich weiß, es ist viel zu lange her! Ich versuche hier bald mal wieder einen Eintrag zu schreiben, aber hier jetzt erstmal der Link zu meinem zweiten Rundbrief und den Briefen, meiner Mitfreiwilligen:

http://aktiv-zivil.de/index.php?id=221,0,0,1,0,0

Ganz liebe Grüße!

Dienstag, 13. Januar 2015

Weihnukka und Silvester

Es tut mir leid, dass ich mich jetzt so lange nicht mehr gemeldet habe, aber der letzte Monat ist schon wieder so schnell vergangen und mit Weihnachten, Channuka, Silvester und dem Besuch von meiner Schwester war hier viel los.
Die Woche vor Weihnachten wurde hier in Israel noch Channuka, das Lichterfest, gefeiert. Dabei wird an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem gedacht. Jeden Tag wird an der Channukia eine weitere Kerze angezündet. Wir hatten bei uns zu Hause dann die Channukia neben dem Adventskranz stehen und haben "Weihnukka" gefeiert ;)


So ähnliches Gebäck wie Berliner sind typisch für Chanukka. Auch beim Arbeiten wurde Channuka gefeiert; an einem Nachmittag gab es ein Fest,  bei dem auch Eltern und Geschwister der Friends dabei waren.

Am 24. Dezember war ich mit meinen Mitbewohnerinnen Hannah und Anna abends beim (hauptsächlich deutschen) Gottesdienst in der Erlöserkirche in Jerusalem, wo man auch auf ganz viele andere Freiwillige gestoßen ist. Zusammen mit einer großen Gruppe sind wir danach nach Bethlehem gewandert. Die drei Stunden Wanderung mitten in der Nacht, dazu ein meist unspektakulärer Weg an der Straße entlang, waren schon etwas nervig, aber am Ende hat es sich doch gelohnt. Immerhin war ich jetzt mal an Weihnachten in Bethelehm :D
Am nächsten Morgen sind wir dann zu dritt weiter nach Haifa zu anderen Freiwilligen gefahren und haben dort zwei entspannte Weihnachtstage verbracht.

Der Weihnachtsbaum in Bethlehem :)
Ich fand Weihnachten hier sehr schön und interessant, weil es mal was ganz anderes war.
Am 27. habe ich dann meinen ersten Besuch hier bekommen, meine Schwester kam für eine Woche. Da ich mir frei genommen hatte, konnten wir  viel rumfahren und sehen. Dabei habe ich ihr vieles mir bekannte gezeigt, aber war auch noch an neuen Orten, wie zum Beispiel Masada, eine beeindruckende Bergfestung am Toten Meer.
Zwischendurch haben wir dann auch noch mit vielen anderen Freiwilligen in Tel Mond, nördlich von Tel Aviv, Silvester gefeiert. Es war ein guter Abend, aber Silvester ohne Feuerwerk war schon etwas merkwürdig. Insgesamt feiern die Israelis Silvester nicht so wie wir, weil für die Juden das neue Jahr ja schon im September mit Rosh haShana begonnen hat.





Die zehn Tage, die ich seit Weihnachten und bis zum Ende des Besuchs von meiner Schwester frei hatte waren wunderschön. Nach dieser langen Zeit bin ich dann auch besser als erwartet wieder in den Alltag und die Arbeit reingekommen.

Bis zum nächsten Mal :)

Freitag, 12. Dezember 2014

Nach 14 Jahren mal wieder in Jerusalem...

Lang, lang ist es her, aber als ich mit meiner Familie in Israel war, haben wir auch eine Nacht in Jerusalem übernachtet. Da ich da allerdings erst vier Jahre alt war, kann ich mich nicht wirklich an viel erinnern ;) Und jetzt, nachdem ich schon drei Monate hier lebe, stand endlich mein erster (und definitiv nicht letzter!) Besuch in Jerusalem an. Mit meinen Mitbewohnerinnen Anna und Hannah und einem Freund von Hannah, der gerade aus Deutschland zu Besuch kam, haben wir eine Nacht bei anderen Freiwilligen geschlafen und hatten somit zwei Tage Zeit die Altstadt mit Klagemauer, Grabeskirche, Basar... kennenzulernen und den Ölberg hochzulaufen, mit Besuch des Garten Gethsemane, Kirche der Nationen und einem tollen Blick über die Altstadt und den Felsendom.
Ich fand die zwei Tage echt schön und möchte unbedingt wieder hin, weil ich noch längst nicht alles gesehen habe. Jerusalem ist echt außergewöhnlich!







Montag, 8. Dezember 2014

Mein erster Rundbrief

Shalom!

Unter diesem Link findet ihr in nächster Zeit meinen ersten Rundbrief (und die meiner Mitfreiwilligen): http://aktiv-zivil.de/index.php?id=220,0,0,1,0,0

Viel Spaß beim Lesen :)

Ein bisschen Nikolaus und Adventsstimmung habe ich zum Glück auch hier in Israel ;)







Sonntag, 23. November 2014

Schweben im Toten Meer :)

Heute berichte ich euch über einen Ausflug nach Ein Gedi, den wir letztes Wochenende gemacht haben. Mit vier weiteren Freiwilligen (auch mit meiner Mitbewohnerin Anna) von meiner Organisation sind wir Freitags ganz früh mit dem Bus losgefahren. So kamen wir schon vormittags im wärmeren (immernoch circa 30°) und viel trockeneren Ein Gedi am Toten Meer an. Wir haben dann eine Nacht gezeltet, waren im Toten Meer "schweben" und sind durch den Nationalpark gelaufen. Es war richtig schön!! :) Ich muss gleich wieder arbeiten, deshalb einfach noch ein paar Fotos:





















 



Euch allen noch: Jom tov - einen guten Tag ;)

Freitag, 7. November 2014

Seminar in Haifa und was es sonst so neues gibt

Guten Abend zusammen :)

ich möchte euch gerne von meinem ersten Seminar hier in Israel erzählen! Von Montag bis Mittwoch sind Anna und ich nach Haifa in das Beit Rutenberg gefahren, weil dort für alle deutschen Freiwilligen ein Seminar zum Thema "Religiöse und Kulturelle Minderheiten in Israel" angeboten wurde. Mit circa 30 anderen Freiwilligen hatten wir drei wirklich schöne und interessante Tage. Mit einem Vortrag zur Einführung über das Thema gerüstet, sind wir am ersten Abend zur Achmadiyya-Moschee gefahren und hatten dort ein Gespräch und eine kleine Führung, um mehr über die Achmadiyya zu erfahren. Nach einem Workshop mit Bauchtanz ging es am nächsten Morgen mit einem Bus los. Wir besuchten die Drusen, sind in ein Tscherkessen- und in ein Beduinendorf gefahren. Überall wurden wir von herzlichen Menschen empfangen, die sich gefreut haben, uns mehr über ihren Glauben oder ihre Lebensweise erzählen zu können. Dazu gab es immer noch typischen Tee oder Kaffee und leckeres Gebäck. Am Abend sind wir also mit gefüllten Bäuchen und ganz vielen Informationen und Eindrücken zurück gefahren. Am Mittwoch durften wir dann noch eine Führung durch die wunderschönen Bahai-Gärten in Haifa mit Informationen zur Bahai-Religion genießen. Mittags war das Seminar dann schon wieder zu Ende. Wir haben den Tag noch mit einer kleinen Gruppe am Strand ausklingen lassen. Abends ging es dann wieder mit Bus und Zug zurück. Beim Zug fahren kam ich mir übrigens ein bisschen vor wie in Deutschland (obwohl es viel billiger ist!), war mal eine schöne und schnelle Abwechslung vom ständigen Bus fahren hier ;)


Die Bahai-Gärten

Haifa bei Nacht - beeindruckender Blick



 
Was gibts sonst noch Neues?

Seit kurzem haben wir eine neue Regelung mit der Verpflegung für unserer WG: Da meine eine Mitbewohnerin eine Fruktoseintoleranz hat, konnte sie vieles von dem Essen, was wir bekommen haben nicht essen. Deshalb bekommen wir jetzt jeder Essensgeld und müssen uns alles selber kaufen. Das hat den Vorteil, dass wir uns selber was aussuchen können und mehr variieren können. Aber das heißt auch, dass wir jetzt viel mehr Zeit dafür aufbringen müssen, weil wir selber einkaufen gehen und kochen müssen. Außerdem sind Lebensmittel, wie alles andere, in Israel sehr teuer. Ich bin mal gespannt, ob wir mit dem Geld hinkommen. Wird auf jeden Fall eine Umstellung ;)

Unser Sprachkurs hat endlich begonnen! Einmal die Woche kommt eine Lehrerin für zwei Stunden und gibt uns vier Freiwilligen Unterricht. Ich bin mal gespannt, wie viel das so bringen wird.

In der letzten Zeit war ich noch in:

Herzliya:



Ashkelon:


 So, das wars mal wieder von mir! Warme Grüße nach Deutschland :))